Heimbetankung für Erdgasfahrzeuge | 2019-05
Mithilfe einer Technik zur schnellen und einfachen Betankung von Erdgasfahrzeugen von zuhause aus, soll die Popularität dieser Fahrzeuge gesteigert werden.
Projektdaten | |
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Projektname | Dezentrale Erdgasfahrzeugbetankung – Brücke zur Elektromobilität |
Projektnummer | 2019-05 |
Projektart | Bau und Anwendung |
Projektträger | bnNetze GmbH |
Laufzeit | 01.02.2019 - 08.01.2025 |
Fördersumme | 148.163 € |
Der Hoffnungsträger Elektromobilität für den Bereich Verkehr wird zurzeit stark subventioniert, kann aber noch keinen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz liefern. Daher ist es sinnvoll, für eine unmittelbare Verringerung der Emissionen im Verkehr weitere Fahrzeugkonzepte und Energieträger wie z.B. Erdgas-/Bioerdgasfahrzeuge zu berücksichtigen. Diese sind besonders attraktiv, da sie auf bewährter Technik aufbauen und zudem nur geringfügig höhere Anschaffungskosten im Vergleich zu Benzin- und Dieselfahrzeugen haben. Das Projekt zielt darauf ab, die Akzeptanz von Erdgasfahrzeugen durch die Möglichkeit der Betankung zu Hause oder am Arbeitsplatz weiter zu verbessern. Dazu soll eine Technik der Firma HYGEN genutzt werden. Diese hat bereits eine Betankungsanlage entwickelt, mit der bei einem verfügbaren Erdgasanschluss einzelne Fahrzeuge in wenigen Minuten dezentral und ohne Nutzung von öffentlichen Tankstellen betankt werden können. Im Rahmen des Projektes sollen solche Anlagen in Privathaushalten installiert und getestet werden. Darüber hinaus soll für Gewerbekunden eine weitere Anlage entwickelt werden („HYGEN+“), die zur täglichen Betankung von bis zu 4 Fahrzeugen gleichzeitig genutzt werden kann, so dass damit eine Lösung auch für kleinere Fahrzeugflotten in Betrieben erprobt werden.
Drei wesentliche Erkenntnisse aus dem Projekt
- Der Genehmigungsaufwand und die Genehmigungskosten für neue technische Lö-sungen wie den Gasdroid sind in Deutschland auf Grund eines dichten Netzes aus technischen und rechtlichen Vorgaben sehr hoch. Es stellt sich die Frage, ob eine technische Neuentwicklung nicht in anderen Ländern leichter Fuß fassen kann.
- Auch die Elektromobilität zeigt, dass eine Betankung von Fahrzeugen daheim und am Arbeitsplatz bequem und machbar ist und nachgefragt wird. Das von Hygen präsentierte Verdichtersystem wäre grundsätzlich nicht nur für eine Erdgas-, sondern auch für eine Wasserstoffbetankung geeignet, käme also für eine dezentrale Betankungslösung für Wasserstoff-Elektrofahrzeuge in Frage. Da das Verdichterprinzip geringere Kosten verursacht als konventionelle Hubkolbenverdichter, gäbe es hier evtl. eine Anwendungsnische für den Verdichter. Allerdings gibt es erste Wasserstoff-Verdichter, die auf Basis von mit Feststoffen gefüllten Gasspeichern arbeiten, also ganz ohne bewegliche Kolben auskommen. Aus diesen könnte ein dezentrales (Wasserstoff-) Gasbetankungssystem abgeleitet werden, das dem Hygen-Ansatz überlegen ist.
- Das im Projekt erprobte System ist im gewerblichen Bereich aus Genehmigungs- und Kostengründen nicht wirtschaftlich einsetzbar. Ein dezentrales Betankungssystem aber hätte grundsätzlich Kosteneinsparpotenziale, weil Fahrten zu einer öffentli-chen Tankstelle vermieden werden können. Daher könnte eine solche dezentrale Lösung erneut ins Auge gefasst werden, wenn grünes Gas im Gasnetz verfügbar ist. Allerdings ist dabei auch zu bedenken, dass mit jeder Individualbetankungsanlage die Auslastung einer öffentlichen Betankungsinfrastruktur schlechter wird, was kaum dazu beitragen wird, die Zahl der Tankstellen zu steigern.
Projektdokumente
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