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    Energie-Newsletter für Geschäftskunden

  • Newsletter vom 19.12.2023

    Jahresrückblick 2023: Strom und Gas nach Rekordhöhen im kräftigen Abwärtstrend

    Der Rückblick auf das Jahr 2023 zeigt eine Erholung von Rekordpreisen aus dem Vorjahr auf den Energiemärkten, aber auch die weiterhin bestehende Nervosität der Märkte. Diese ist begründet durch eine geopolitisch angespannte Lage sowie den Eintritt Europas in einen globalen LNG-Markt, der höhere Preisniveaus und Volatilität mit sich bringt. Dieses Marktumfeld zeigt sich vor allem in kurzfristig signifikanten Preisbewegungen während der Seitwärtsbewegungen zur Jahresmitte. Der aktuell guten Gasversorgungslage stehen derzeit geopolitische Risiken und politische Diskussionen entgegen. Überdurchschnittliche Temperatur- und geschwächte Nachfrageprognosen lassen zum Jahreswechsel dennoch überwiegend bearishe Tendenzen an den Gas- und Strommärkten erkennen.

    Energiepreise in Relation zum 01.01.2023

    Übersicht Energiepreise im Jahr 2023 relativ zum 01.01.2023. Quelle: EEX 13.12.2023

    Zu Jahresbeginn trieben überdurchschnittlich hohe Temperaturen sowie gute Gaslieferniveaus über LNG-Terminals und norwegische Pipelines die Preise unter die Vorjahreshöhen, blieben jedoch zunächst auf historisch erhöhten Niveaus. Im ersten Quartal gaben die Frontjahreskontrakte für Strom und Gas 34% bzw. 29% ab.

    Auf diesem Niveau stabilisierten sich die Märkte zunächst und gingen in den Quartalen 2 und 3 in eine Seitwärtsbewegung über. Dabei zeigten sich die Märkte insgesamt nervös: Erwartungen eines Dürresommers trieben die Preise nach oben, Sorge über potenzielle Streiks in australischen Gasanlagen führten im August zu kräftigen Preisbewegungen. Auch geopolitische Überlegungen spiegeln sich weiterhin im Marktgeschehen wider, wie die jüngste Zuspitzung des Nahost-Konfliktes zeigt.

    Sorgen um eine Einbeziehung der umliegenden Öl- und Gasexportländer wie den Iran oder Katar trieben vor allem den Ölmarkt im Oktober nach oben. Zudem zeigte die Beschädigung der Erdgaspipeline Balticconnector zwischen Estland und Finnland die Vulnerabilität der europäischen Energieinfrastruktur. Insgesamt werden Unsicherheiten über die Gasversorgung aber durch starke LNG-Importe und Gasspeicherfüllstände in Rekordhöhen gemildert, so dass die Strom- und Gas-Frontjahreskontrakte zum Ende der mittleren Quartale 43% bzw. 38% unter dem Niveau des Vorjahres notierten.

    Entwicklung der Strompreise 2023

    Strompreise im Jahr 2023. Quelle: EEX 13.12.2023

    Wie zu Jahresbeginn begeben sich die Gas- und Strommärkte zum Jahresende noch einmal in einen kräftigen Abwärtstrend. Gründe dafür dürften die weiterhin auf Rekordniveau gefüllten Gasspeicher, das Ausbleiben des Worst-Case-Szenarios im Nahost-Konflikt sowie milde Wetterprognosen sein. Die hinzukommende gedrückte Stromnachfrage durch die schwache Konjunktur treibt die Gas- und Strommärkte im Dezember auf neue Jahrestiefs mit anhaltend bearishen Trends. Dabei handelt das Frontjahr Strom Base (EEX) erstmals seit Januar 2022 wieder im zweistelligen Bereich, zweitweise sogar unter 90 Euro (12.12.2023). Zum Berichtszeitpunkt liegen die Strom- und Gas- Frontjahreskontrakte 58% bzw. 53% niedriger als zu Beginn des Jahres.

    Entwicklung der Gaspreise 2023

    Gaspreise im Jahr 2023. Quelle: EEX 13.12.2023

    Neben Gas- und Strompreisen gaben auch die Kohlepreise im Jahresverlauf insgesamt ab, stabilisierten sich jedoch in der zweiten Jahreshälfte bei mittlerweile 41% unter dem Jahresstart. Der Abwärtstrend lässt sich unter anderem mit der schwachen Industriestromnachfrage, soliden Einspeisungen von erneuerbaren Energien sowie verbesserten europäischen Kernkraftwerkskapazitäten erklären, die zu einem Rückgang des Bedarfs an Gas- und Kohleverstromung führen. Dies drückt wiederum auf die Nachfrage nach CO2-Zertifikaten, die jüngst auf ein 14-Monatstief fallen und zum Berichtszeitpunkt 21% unter dem Vorjahresniveau liegen.

    Aktuelles zu Erdgas und Strom – kurz und kompakt

    Ursprünglich hatten Bundesregierung und Bundestag beschlossen, die Preisbremsen über das Jahr 2023 hinaus zu verlängern. Diese Entscheidung wurde letzte Woche aufgrund der Haushaltskrise zurückgenommen. Die Preisbremsen laufen daher zum 31.12.2023 aus.

    Die Erhöhung des CO2-Preises wird noch deutlich stärker ausfallen als bisher geplant. Statt 40 € pro Tonne steigt der CO2-Preis für das Jahr 2024 auf 45 € und 2025 auf 55 € pro Tonne.

    Die Planungen der Regierung sahen außerdem vor, durch einen finanziellen Zuschuss in Höhe von 5,5 Mrd. € eine deutliche Steigerung der Netzentgelte zu verhindern. Da die geplanten Mittel nicht mehr verfügbar sind, wird dieser Zuschuss nicht kommen. Die Übertragungsnetzbetreiber haben daher bereits angekündigt, ihre Netzentgelte um ca. 3,3 ct/kWh für das Jahr 2024 zu erhöhen. Als Reaktion darauf werden mit großer Wahrscheinlichkeit auch Verteilnetzbetreiber die bereits veröffentlichten Netzentgelte deutlich erhöhen. Wir empfehlen Ihnen, die Veröffentlichungen Ihres lokalen Netzbetreibers zu verfolgen.

    Die Stromsteuer für produzierende Unternehmen sinkt für die Jahre 2024 und 2025 deutlich von 1,537 ct/kWh auf 0,2 ct/kWh. Für die Jahre 2026, 2027 und 2028 ist die Reduzierung abhängig von der Finanzierung über den Haushalt. Für alle anderen Letztverbraucher bleibt der Regelsatz von 2,05 ct/kWh bestehen. Falls Sie unter die Kategorie der produzierenden Unternehmen fallen, empfehlen wir Ihnen, direkt Kontakt mit Ihrem Steuerberater aufzunehmen.

    Eine aktuelle Übersicht aller Umlagen, Abgaben und Steuern für das Jahr 2024 finden Sie hier (PDF 50,4 kB).

    In unserem letzten Newsletter hatten wir Sie über die Pläne der Regierung informiert, die Mehrwertsteuer auf Erdgas deutlich früher als März 2024 von aktuell 7% auf 19% zu erhöhen. Auch diese Pläne haben sich geändert. Nun will die Regierung die Erhöhung auf 19% erst Ende Februar 2024 vollziehen. Eine entsprechende Genehmigung des Bundestags liegt bereits vor, für den finalen Beschluss fehlt aber noch die Zustimmung des Bundesrats. Diese wird nicht vor Anfang Februar 2024 erwartet.

    Neues Energieeffizienzgesetz (EnEfG)

    Das neue Energieeffizienzgesetz (EnEfG) bringt wichtige Änderungen für Industrie- und Gewerbekunden. Es zielt darauf ab, den Energieverbrauch nachhaltig zu reduzieren und verbindliche Effizienzmaßnahmen umzusetzen. Hier sind die wichtigsten Punkte:

    • Energieeinsparziele: Das EnEfG legt verbindliche Ziele fest, um den Endenergieverbrauch zu senken.
    • Energiemanagementsystem: Unternehmen mit einem jährlichen Gesamtendenergieverbrauch von mehr als 7,5 GWh müssen ein solches System einführen.
    • Nutzung von Abwärme: Unternehmen sind verpflichtet, Abwärme aus Produktionsprozessen zu vermeiden oder wiederzuverwenden.

    Auf der Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz steht Ihnen eine Pressemitteilung für weitere Details zur Verfügung.

    Haben Sie konkrete Fragen zur Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, bezogen auf das Modul 4 oder 5 des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle? Wir haben den richtigen Ansprechpartner: Die badenovaWÄRMEPLUS hat eine geförderte Methodik entwickelt, um die Ziele aus dem EnEfG umzusetzen. Für Industriekunden erarbeiten wir ein Transformationskonzept für eine langfristige Strategie zur Erreichung der Treibhausgasneutralität. Die Vorteile der Implementierung eines Transformationskonzepts sind vielfältig: nachhaltige Unternehmensentwicklung, Kostenreduktion, Wettbewerbsvorteil, Risikominimierung und Zukunftsfähigkeit.

    Kontaktieren Sie uns gerne effizienzberatung@badenova.de

    Webinar: Ladelösungen für’s Gewerbe – einfach zukunftsfähig laden

    Für viele Unternehmen stellen sich Fragen nach der Elektrifizierung des eigenen Fuhrparks, dazu passender Ladeinfrastruktur sowie Ladelösungen für Mitarbeitende und Kunden. Das kommt Ihnen bekannt vor? In unserem Webinar „Ladelösungen für‘s Gewerbe – einfach zukunftsfähig laden“ informieren unsere Projektleiter E-Mobilität über Möglichkeiten des Ladeinfrastrukturaufbaus und beantworten Ihre Fragen.

    Im Webinar erfahren Sie:

    • Wie zukunftsfähige Ladelösungen für die Elektrifizierung von Fuhrparks aussehen.
    • Wie die Abrechnung von Mitarbeitenden und Kunden funktioniert.
    • Was Sie beim Thema Betriebsführung beachten müssen.
    • Wie die Kombi aus PV und E-Mobilität gelingen kann.
    • Welche Förderprogramme aktuell zur Verfügung stehen.

    Termin:
    Mittwoch, 17. Januar 2024
    10:00 – 11:30 Uhr

    Anmeldung:
    Hier können Sie sich für das Webinar registrieren. Die Zugangsdaten erhalten Sie eine Woche vor der Veranstaltung. Die Teilnahme ist kostenlos.

    Kontakt:
    Bei Fragen wenden Sie sich bitte an e-mobility@badenova.de

    Newsletter vom 08.11.2023

    Gasversorgung stabil, Strom- und Gaspreise weiterhin in Seitwärtskanal

    Seit Beginn des Jahres 2023 haben sich Strom- und Gas-Kontrakte an den deutschen Energiemärkten von den Rekordniveaus in 2022 erholt, bleiben aber weiterhin auf hohem Niveau. Im Verlauf eines warmen ersten Quartals schwanden die Sorgen vor leeren Gasspeichern. Bei gleichzeitig guten Gaslieferungen über LNG-Terminals und norwegische Pipelines gingen die Preise deutlich zurück. Der Frontjahreskontrakt Strom an der EEX gab seit Jahresbeginn 45% ab. Im selben Zeitraum verlor der für Erdgas am THE 34%.

    Seit dem zweiten Quartal 2023 bewegen sich die Preise in einem Seitwärtskanal. Sorgen vor einer Gasmangellage im Winter 2023/2024 wurden von starken LNG-Ankünften und kontinuierlich wachsenden Gasspeicherfüllständen reduziert. Zum Berichtstag sind die Gasspeicher in Deutschland zu 100% gefüllt – das ist Rekordniveau zu dieser Jahreszeit. Dennoch sind die Energiemärkte in den letzten Wochen nervös. Mögliche Sabotageakte am Balticonnector, einer Gaspipeline zwischen Estland und Finnland, zeigten erneut, wie verwundbar die europäische Energieinfrastruktur ist. Auch an den Energiemärkten ist das zentrale Thema derzeit der Nahost-Konflikt. Eine mögliche Ausweitung des Konflikts auf Öl- und Gas-Export-Staaten wie Iran oder Katar sorgten seit Oktober vor allem am Ölmarkt für starke Aufwärtsbewegungen.

    Trotz der geopolitischen Lage gaben die Gas- und Strompreise Anfang November deutlich ab. Zum einen deuten die jüngsten Wetterprognosen auf einen milden Start in den Winter, zum anderen trat der worst case, die Verwicklung weiterer Staaten in den Nahost-Konflikt, bisher nicht ein. Das wurde von den Energiemärkten meist positiv aufgenommen, wodurch die Strom- und Gaspreise einen großen Teil ihrer Gewinne seit dem Nahost-Krieg wieder eingebüßt haben.

    Quelle: EEX 06.11.2023

    Die Strompreise für das Jahr 2024 sind in den letzten Tagen gesunken und handeln aktuell auf einem Niveau von 115€/MWh. Die Preise bewegen sich nach Jahrestiefs Ende Mai in einem intakten Seitwärtskanal zwischen 115 und 150 €/MWh. Während im Sommer noch Sorgen vor einem Dürresommer mit niedrigen Flusspegelständen und hohe Flusstemperaturen die Preise stützten, bringen aktuell fallende Brennstoffkosten leichtere Niveaus. Kohle, Gas und allen voran EUA (European Emission Allowances) gaben deutlich nach. Letztere befinden sich aktuell mit 76,11 €/t sogar auf einem Jahrestief.

    Quelle: EEX 06.11.2023

    Die Gasversorgungslage in Deutschland ist mit auskömmlichen Lieferungen und vollen Gasspeichern aktuell stabil. Langfristige Temperaturprognosen deuten bis in den Dezember hinein nicht auf eine länger anhaltende Kälteperiode hin. Das letzte Preissteigerungsrisiko am Horizont birgt somit die weitere Entwicklung im Gazastreifen. Aktuell handelt der Gaskontrakt für das Jahr 2024 am THE bei 48 €/MWh und damit eher am unteren Ende des Seitwärtskanals zwischen 47,5 und 55 €/MWh.

    Reduzierte Strom-Umlagen 2024

    Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNBs) haben am 25.10.2023 die Höhe der Strom-Umlagen (Netz-Umlagen) für das Jahr 2024 bekannt gegeben. Insgesamt reduzieren die Strom-Umlagen den Strompreis in 2024 um netto 0,031 ct/kWh gegenüber 2023. Für das Jahr 2024 gelten folgende Änderungen bei Umlagen im Stromsektor, die sich auf Ihre Stromrechnung auswirken:

    1. KWKG-Umlage:

    Quelle: netztransparenz.de

    Die KWKG-Umlage (Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz-Umlage) wird in 2024 leicht sinken. Der genaue Wert für die Anpassung der KWKG-Umlage beträgt 0,275 Cent pro Kilowattstunde (-0,082 ct/kWh; -23%). Mit dieser Umlage wird die Förderung von KWK-Anlagen finanziert. Übrigens: Kraft-Wärme gekoppelte Anlagen zeichnen sich durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme aus.

    2. Offshore-Netzumlage:

    Quelle: netztransparenz.de

    Die Offshore-Netzumlage (ehemals „Offshore-Haftungsumlage) finanziert Entschädigungszahlungen an Betreiber von Offshore-Windparks im Fall von Anschlussverzögerungen oder Netzausfällen. Darüber hinaus werden aus den Einnahmen der Umlage auch die Kosten für die Anbindungsleitungen (Errichtung und Betrieb) gezahlt. Diese Umlage wird 2024 auf 0,656 Cent pro Kilowattstunde steigen (+0,065 ct/kWh; +11%).

    3. §19 StromNEV Umlage:

    Quelle: netztransparenz.de

    Die §19 StromNEV Umlage, die zur Ausgleichszahlung von entgangenen Erlösen der Verteilnetzbetreiber bei Gewährung von individuellen Netzentgelten verwendet wird, wird im nächsten Jahr um 0,403 Cent pro Kilowattstunde sinken (-0,014 ct/kWh; -3,4%).

    In Summe verzeichnen wir somit einen sehr leichten Rückgang bei den Strom-Umlagen für das kommende Jahr. Wir werden Sie weiterhin über relevante Veränderungen informieren. Bei Fragen oder Anliegen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

    Neues Förderprogramm unterstützt Aufbau von Schnellladestationen am Betriebsstandort

    Seit dem 18. September 2023 ist ein Förderaufruf im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) für nicht-öffentliche Schnellladestationen am Unternehmensstandort geöffnet. Förderfähig sind neben der Hardware auch der Netzanschluss, die Installation und etwaige Speicher. Zielgruppe des Förderaufrufs sind Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie Unternehmen mit öffentlicher Beteiligung. Bei der Förderung handelt es sich um eine Anteilsfinanzierung mit einer maximalen Förderquote von 20 % für Großunternehmen und 40 % für KMUs. Die Förderhöchstbeträge sind gestaffelt nach der Ladeleistung (vgl. Tabelle). Die Fördermittel können längstens bis 30. November 2023 beantragt werden, eine frühere Ausschöpfung des Fördertopfs ist nicht ausgeschlossen (Windhundprinzip). Die Anträge werden in ihrer zeitlichen Reihenfolge bearbeitet.

      Max. Förderbetrag je Ladepunkt 50 – 149 kW Max. Förderbetrag je Ladepunkt ab 150 kW
    KMU 14.000 € 30.000 €
    Großunternehmen 7.000 € 15.000 €

    Die wichtigsten Infos auf einen Blick:

    Sie wollen stattdessen öffentliche Ladeinfrastruktur aufbauen? Dann kommt für Sie das Förderprogramm Charge@BW des Landes Baden-Württemberg in Frage. Detaillierte Informationen hierzu finden Sie hier

    Gerne unterstützen wir Sie beim Aufbau von (Schnell-)Ladeinfrastruktur an Ihrem Unternehmensstandort und beraten Sie ausführlich zum Thema E-Mobilität. Kommen Sie auf uns zu unter e-mobility@badenova.de oder besuchen Sie uns auf unserer Webseite.

    Newsletter vom 22.08.2023

    Strom- und Gas-Preise weiterhin stabil auf hohem Niveau

    Seit Beginn des Jahres 2023 haben sich Strom- und Gas-Kontrakte an deutschen Energiemärkten von den Rekordhöhen des Vorjahrs erholt, verbleiben aber weiterhin auf hohem Niveau. Im Verlauf eines warmen ersten Quartals liefen die Gasspeicher nicht wie befürchtet leer. Bei gleichzeitig ausreichenden Gaslieferungen über LNG-Terminals und norwegische Pipelines gaben die Preise deutlich ab. Der Frontjahres-Kontrakt für Strom an der EEX gab seit Jahresbeginn 34% ab, der für Gas verlor im selben Zeitraum am THE 29%.

    Seit dem zweiten Quartal 2023 bewegen sich die Preise in einem Seitwärtskanal. Sorgen vor einer Gasmangellage im kommenden Winter 2023/2024 wurden von starken LNG-Lieferungen und kontinuierlich wachsenden Gasspeicherfüllständen reduziert. Zum Berichtstag sind die Gasspeicher in Deutschland bereits zu über 91% gefüllt, was einem Rekordniveau zu dieser Jahreszeit entspricht. Dennoch zeigen sich die Energiemärkte aktuell nervös. Potenzielle Streiks an australischen Gasanlagen, die für 10% der globalen LNG-Förderung verantwortlich sind, sorgten jüngst für signifikante Preisanstiege. Damit bleibt eine Erkenntnis bestehen, die die Energiemärkte auch in den kommenden Jahren beschäftigen wird: durch den Wegfall russischer Gaslieferungen wurde Europa in einen globalen LNG-Markt gedrängt, der ein höheres Preisniveau, eine höhere Volatilität und potenzielle globale Preiskämpfe mit sich bringt.

    Entwicklung der Strompreise

    Quelle: EEX 18.08.2023

    Die Strompreise für das Jahr 2024 sind in den letzten Tagen gestiegen und handeln aktuell auf einem Niveau von 140€/MWh. Die Preise bewegen sich nach Jahrestiefs Ende Mai in einem intakten Seitwärtskanal zwischen 130 und 150 €/MWh. Während im Juni die Sorge vor einem Dürresommer mit niedrigen Flusspegelständen und hohe Flusstemperaturen die Preise stützte, sorgen aktuell hohe Brennstoffkosten für stabile Niveaus. Die jüngsten Anstiege der Gaspreise trieben ebenfalls die Kohlepreise nach oben. Allerdings befinden sich die Erzeugungsmargen für Kohlekraftwerke bereits seit Jahresbeginn im negativen Bereich, was die Nachfrage nach Kohle zur Stromerzeugung in Deutschland aktuell stark drückt. Zudem sind die Kohlelager im ARA-Raum (Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen) weiterhin gut gefüllt.

    In Frankreich zeichnet sich aktuell eine Verschärfung bei der Verfügbarkeit von Atomkraftwerken ab. Zu warme Flusstemperaturen schränken die Leistung an einigen französischen AKWs ein. Zum Ende dieser Woche zeichnet sich mit fallenden Temperaturen jedoch Entspannung ab.

    Entwicklung der Gaspreise

    Quelle: EEX 18.08.2023

    Die Gasversorgungslage in Deutschland ist mit ausreichenden Lieferungen und hohen Speicherfüllständen weiterhin stabil. Durch drohende Streiks an australischen Gasanlagen könnte sich die Situation jedoch verschärfen und zu einem Preiskampf mit asiatischen Abnehmern führen. Aktuell handelt der Gaskontrakt für das Jahr 2024 am THE auf 55 €/MWh und bewegt sich seit Juni dieses Jahres in einem Seitwärtskanal zwischen 49 und 55 €/MWh.

    Direktvermarktung zu Spot-Index

    Mit dem neuen Produkt „Direktvermarktung zu Spot-Index“ bietet badenova erstmals die Direktvermarktung von Photovoltaik-Anlagen (PV), unabhängig von installierter Leistung und Eigenverbrauchsanteil, also explizit auch für Resteinspeisung.

    Unter Direktvermarktung versteht man den Verkauf von Strom aus erneuerbaren Energien-Anlagen an der Strombörse über einen Vermarkter. Die Vermarktungsform der Direktvermarktung ist für neue EEG-Anlagen mit einer installierten Leistung größer 100 kW(p) verpflichtend.

    Im Rahmen der Direktvermarktung von PV-Anlagen, welche nach dem EEG über das Marktprämienmodell gefördert werden, erhalten Anlagenbetreiber von badenova für den ins Netz eingespeisten Strom den zum Zeitpunkt der Ist-Einspeisung gültigen Spot-Preis (EPEX-Phelix Day-Ahead Stunden-Auktionspreise (DE-LU) – im Stundenraster), abzüglich einer Service-Gebühr. Damit profitieren sie stets transparent von Marktpreisbewegungen, abhängig von ihrem spezifischen Einspeiseprofil.

    MPM-Direktvermarktung zu Spot-Index

    Im Paket mit der Direktvermarktung übernimmt badenova zusätzlich viele Pflichten des Anlagenbetreibers aus den Marktrollen Einsatzverantwortlicher (EIV) und Betreiber einer technischen Ressource (BTR) nach Redispatch 2.0.

    Neben den gesetzlichen Voraussetzungen für die Direktvermarktung, insbesondere der Fernsteuerbarkeit nach § 10b EEG 2023, ist für die Direktvermarktung durch badenova die Viertelstunden-Lastgangmessung notwendig. Gerne unterstützen wir Sie bei der rechtskonformen und wirtschaftlich optimalen Vermarktung Ihres Stroms.

    Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann wenden Sie sich mit Ihrer Anfrage gerne an direktvermarktung@badenova.de

    Neue Erdgas-Umlagen ab 01.10.2023

      Bis 1. Oktober 2023 Ab 1. Oktober 2023
    SLP-Bilanzierungsumlage 5,70 EUR/MWh 0 EUR/MWh
    RLM-Bilanzierungsumlage 3,90 EUR/MWh 0 EUR/MWh
    Konvertierungsumlage 0,38 EUR/MWh 0 EUR/MWh

    Die Gasspeicherumlage wurde zum 01.07.2023 erhöht auf 0,145 ct/kWh, sie ist bis 31.03.2025 geplant und kann sich in der Zwischenzeit nochmals ändern .

    Aktualisierung Preisbremsengesetz: Ausgleich für Einbußen bei atypischen Minderverbräuchen im Jahr 2021

    In den Preisbremsen-Gesetzen (EWPBG / StromPBG) ist festgeschrieben, dass bei Entnahmestellen mit registrierender Leistungsmessung (rLM) der Verbrauch aus dem Jahr 2021 heranzuziehen ist. Seit der aktuellen Fassung der Preisbremsengesetze erhalten Letztverbraucher, die im Wege der registrierenden Leistungsmessung beliefert werden, in § 37a EWPBG sowie in § 12b StromPBG die Möglichkeit, bei der Prüfbehörde einen Antrag auf Gewährung eines zusätzlichen Entlastungsbetrags zum Ausgleich atypischer Minderverbräuche im Jahr 2021 zu stellen. Damit sollen corona- oder hochwasserbedingte Härtefälle ausgeglichen werden.

    Der Antrag auf Gewährung dieser Unterstützungsmaßnahmen ist gegenüber der Prüfbehörde im September 2023 geltend zu machen und nicht gegenüber dem Energieversorger. Wer das Amt der Prüfbehörde übernimmt, steht jedoch erst im September 2023 fest. Bis dahin können Fragen direkt an die PwC gesendet werden.

    Newsletter vom 19.12.2022

    Kältewelle hat die Energiemärkte nach oben getrieben

    Eine Reihe günstiger Umstände hatte zum Beginn der Heizperiode im Jahr 2022 zu rückläufigen Energiepreisen geführt. Dazu gehörten ein ungewöhnlich milder Winterbeginn in Europa, der beobachtete Nachfragerückgang sowohl im Gas- als auch im Stromsektor, die Verzögerung des deutschen Atomausstiegs, starke LNG-Lieferungen nach Europa und die Fortsetzung von russischen Gaslieferungen über die Pipeline Velke Kapusany.

    Mit Beginn der ersten Kälteperiode bekamen die Preise für Gas und Strom jedoch wieder Auftrieb. Eine hohe Heiznachfrage aufgrund unterdurchschnittlicher Temperaturen und eine unterdurchschnittliche Windstromerzeugung hievten den Frontjahreskontrakt im Gas und Strom zurück auf das Niveau von Oktober 2022. Aktuell handelt das Frontjahr THE-Gas bei 135 € und das Frontjahr Strom bei 325 € pro Megawattstunde.

    Entwicklung der Strompreise

    Entwicklung der Strompreise
    Quelle: EEX 16.12.2022

    Die Strompreise für das Jahr 2023 und 2024 sind in den letzten Tagen gesunken. Grund dafür waren gesunkene Brennstoffkosten für Gas und Kohle, im Wesentlichen infolge der jüngsten Temperaturprognosen sowie guten Versorgungslage im Gas (gut gefüllte Gasspeicher und hohe LNG-Verfügbarkeit) und der hohen Kohle-Lagerbestände im ARA-Raum (Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen).

    In Frankreich zeichnet sich eine langsame Entspannung bei der Verfügbarkeit von Atomkraftwerken ab. Dennoch besteht dort weiterhin die Gefahr von Versorgungsengpässen im Winter, was zu einer gewissen Stabilisierung der Preise führt.

    Entwicklung der Gaspreise

    Entwicklung der Gaspreise
    Quelle: EEX 16.12.2022

    Die Gasversorgungslage in Deutschland ist mit starken Lieferungen aus den Niederlanden, Belgien und Norwegen und hohen Speicherfüllständen weiterhin stabil. Allerdings bestimmt aktuell der Unsicherheitsfaktor „Wetter“ das Marktgeschehen. So hat die Bundesnetzagentur erstmals den Indikator für die Temperaturprognosen auf „kritisch“ hochgestuft. Die jüngsten Temperaturprognosen zeigen in den nächsten Tagen noch unterdurchschnittliche Temperaturen und anschließend dann über die Weihnachstage wieder Temperaturen über der Norm an, was zu weiter fallenden Gaspreisen führen könnte.

    Positive Nachrichten im Hinblick auf die Versorgungslage kommen zusätzlich aus Wilhelmshaven. Dort soll am 17. Dezember 2022 das erste deutsche LNG Terminal eingeweiht werden. Das Terminal sichert dem deutschen Netz den ersten direkten Zugang zu LNG und ermöglicht das Umschlagen von 8,5 % des deutschen Gasverbrauchs.

    Förderhilfen als Schutz für Unternehmen

    Die Bundesregierung hat umfangreiche Entlastungspakete zur Dämpfung der Energiekosten geschnürt. So gibt es inzwischen erweiterte Förderhilfen als Maßnahmen für Unternehmen aller Größen, die von den hohen Preisen infolge des Krieges besonders hart betroffen sind.

    Newsletter vom 22.11.2022

    Weiterhin angespannte Lage an Strom- und Gasmärkten

    Nachdem die Strom- und Gaspreise im August nie da gewesene Höchststände erreicht hatten und die Megawattstunde Strom zeitweise an der 1000 € Marke gekratzt hatte, entspannten sich die Rohstoffmärkte in den vergangenen Monaten etwas. Jedoch liegt das Preisniveau der Frontjahreskontrakte im Strom und Gas weiterhin über dem Niveau aus dem Juli 2022, als Gazprom die Erdgaslieferungen über Nord Stream 1 drosselte - und damit weit über dem langjährigen Mittel. hievten den Frontjahreskontrakt im Gas und Strom zurück auf das Niveau von Oktober 2022. Aktuell handelt das Frontjahr THE-Gas bei 141 € und das Frontjahr Strom bei 380 € pro Megawattstunde.

    Entwicklung der Strompreise

    Quelle: EEX 21.11.2022

    Mit den etwas leichteren Notierungen an den Gasmärkten entspannte sich auch der Frontjahres-Kontrakt im Strom während der letzten Wochen und handelt aktuell bei 317€/MWh. Zudem drücken sinkende Brennstoffkosten für Steinkohle und eine stabile Versorgungssituation auf den Strompreis. Eine angespannte Versorgungslage in Frankreich birgt jedoch ein erhebliches Aufwärtspotential der Kontrakte im ersten Quartal 2023. Dort sieht der französische Stromnetzbetreiber RTE eine steigende Gefahr vor Versorgungsengpässen im Winter, da sich die Wartung etlicher Atomkraftwerke unter anderem aufgrund wochenlanger Streiks verzögert hatte.

    Entwicklung der Gaspreise

    Quelle: EEX 21.11.2022

    Trotz einer aktuell stabilen Gasversorgungslage in Deutschland ist die Stimmung an den europäischen Gasmärkten weiterhin angespannt. Die Sorge vor einer Angebotsknappheit im kommenden Winter ist trotz voller Gasspeicher nicht vollständig gebannt. Hier blicken die Marktteilnehmer vor allem auf die Wetterprognosen. So gaben kühlere Temperaturaussichten den Gaskontrakten zum Ende der letzten Woche etwas Auftrieb. Aktuell handelt das Jahr 2023 am deutschen THE bei 125,46 €/MWh.

    Marktübersicht Strom, Erdgas, Kohle und CO2-Zertifikate

    Quelle: EEX 21.11.2022

    Der Abwärtstrend der letzten Wochen ist in erster Linie auf die günstige Witterung zurückzuführen. So lag die Durchschnittstemperatur im Oktober 2022 3,1°C über der Referenzperiode von 1990-2020. Auch die erste Novemberhälfte war deutlich wärmer als das langjährige Mittel. Gestützt von den warmen Temperaturen reduzierte sich der Gasverbrauch in Deutschland um 33,1% im Oktober dieses Jahres. Dadurch konnten die Speicherfüllstandsvorgaben der Bundesnetzagentur sogar übertroffen werden. Aktuell liegt der Gesamtspeicherstand in Deutschland auf einem Rekordniveau von 99,98%.

    Newsletter vom 05.10.2022

    badenova erhebt keine Gasumlage

    Was sich in den vergangenen Tagen abgezeichnet hat, ist nun Realität: Die von Anfang an politisch umstrittene Gasbeschaffungsumlage in Höhe von 2,419 Cent (netto) pro Kilowattstunde hat die Bundesregierung am 29.09.2022 verworfen. Damit wird badenova diese Umlage, die ab Oktober gelten sollte, bei ihren Gaskunden nicht erheben.

    Ziel der Bundesregierung war, mit der bis 31. März 2024 befristeten Gasbeschaffungs-<p></p>umlage aus Paragraf 26 des Energiesicherungsgesetzes so genannte „systemrelevante Erdgasimporteure“ vor Insolvenz zu schützen. Importeure wie Uniper stehen seit dem Angriffskrieg und den politisch beschlossenen Sanktionen vor der Herausforderung, wegbrechende Gaslieferungen aus Russland durch Zukäufe aus anderen Quellen zu kompensieren. Diese kurzfristige Ersatzbeschaffung erfolgt zu deutlich höheren Kosten. Statt über die Gasbeschaffungsumlage will die Bundesregierung den betroffenen Unternehmen nun über den Wirtschafts- und Stabilisierungsfonds (WSF) helfen. Als ein Entlastungsbaustein bleibt der reduzierte Mehrwertsteuersatz ab Oktober auf Gasbezüge für Endverbraucher bestehen.

    Newsletter vom 23.08.2022

    Preisanstieg bei Strom und Erdgas weiter ungebremst: täglich neue Allzeitrekorde

    Aktuell kennen die Preise an den europäischen Energiemärkten nur eine Richtung: steil nach oben. Nachdem Kontrakte für Frontjahre im Strom und Gas mit dem Beginn des Turbinen-Dramas rund um Nord Stream 1 bereits stark angestiegen waren, beschleunigte sich der Anstieg in KW 33 nochmals. Grund dafür sind wachsende Sorgen vor einer Gasknappheit im Winter. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, hält die Erreichung der Speicherfüllstandsvorgaben für unwahrscheinlich. Zudem sorgen hohe Temperaturen und geringe Niederschlagsmengen für Rekord-Tiefstände der Flusspegel und damit für Beeinträchtigungen der Brennstoff- und Kühlwasserversorgung europäischer Kraftwerke.

    Entwicklung der Strompreise

    Quelle: EEX 19.08.2022

    Getrieben von den festen Notierungen im Gas erreichte der Frontjahres-Kontrakt im Strom neue Höhen. Mit einem Plus von 24% in der KW 33 schloss der Cal23 Base Kontrakt am 19. August bei 573€/MWh. Auf der Nachfrageseite sorgen weiterhin überdurchschnittlich hohe Temperaturen für erhöhten Kühlbedarf, während Windkraft unterdurchschnittliche Erträge bringt. Auch auf der Angebotsseite zeigen die seit Monaten heißenTemperaturen ihre Wirkung. So hat der französische Versorger EDF die Wartungen mehrerer Atomkraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 5 GW verlängert. Zudem sorgte die eingeschränkte Kohleversorgung in Folge niedriger Fluss-Pegelstände für einen Anstieg der Gasverstromung und damit zu einer weiteren Verteuerung der Stromkontrakte.

    Entwicklung der Gaspreise

    Quelle: EEX 19.08.2022

    Die Stimmung an den europäischen Gasmärkten ist weiterhin sehr angespannt. Die Sorge vor einer Angebotsknappheit im kommenden Winter dominiert aktuell das Marktgeschehen. Dementsprechend stieg der Kontrakt für das Kalenderjahr 2023 am deutschen Markt auf 226€/MWh, was einer Steigerung von 150% seit Juni 2022 entspricht. Die Erwartungen der Bundesnetzagentur, dass nicht nur der kommende Winter herausfordernd wird, sondern mindestens auch der darauffolgende, trieb auch die Kontrakte 2024–2026 steil nach oben.

    Auf der Angebotsseite sorgen instabile und geringe Gaslieferungen aus Russland über die Pipeline Nord Stream 1 (NS1) für Auftrieb an den Märkten. Nachdem die Gasflüsse über NS1 Mitte Juni zunächst auf 60% und kurz darauf auf 40% der Pipelinekapazität gefallen waren, läuft die Pipeline aktuell auf 20%. Die Lage verschärfte sich in der vergangenen Woche weiter, nachdem Gazprom eine erneute Wartung von NS1 zwischen 31.08.2022 und 02.09.2022 angekündigt hat. Es ist unklar, ob die Pipeline im Anschluss an die Wartungsarbeiten wieder auf 20% zurückkommt.

    Marktübersicht Strom, Erdgas, Kohle und CO2-Zertifikate

    Die Rückkehr von Kohlekraftwerken mit einer Leistung von insgesamt 4,3 GW aus den Netzreserven sorgt aktuell für eine hohe Nachfrage nach Kohle und CO2-Zertifikaten. Dementsprechend erreichten die europäischen Emissionszertifikate am 19.08.22 einen neuen Höchststand bei 99,22€/t CO2. Im anhaltenden bullishen Umfeld erzielt auch die Kohle Rekordpreise und schloss am Freitag bei 318,19 $/t.

    Änderungen bei Erdgas-Umlagen ab 01.10.2022

    Die Bundesregierung setzt aktuell alles daran, die Versorgung mit Erdgas sicherzustellen. Das ist mit Kosten verbunden, die ab dem 1. Oktober 2022 über die sogenannte Gasbeschaffungsumlage und Gasspeicherumlage auf alle Erdgaskunden in Deutschland verteilt werden. Zusätzlich wurde die Bilanzierungsumlage angehoben.

    NEU: Gasbeschaffungsumlage nach § 26 EnSiG

    Da uns derzeit weniger russisches Erdgas geliefert wird, müssen viele Erdgas-Importeure kurzfristig teuer Ersatz beschaffen. Damit diese Unternehmen nicht insolvent gehen und die Versorgungskette weiter gesichert ist, führt die Bundesregierung die Gasbeschaffungsumlage in Höhe von 2,419 ct/kWh ein. Laufzeit: bis 31.03.2024, regelmäßige Anpassungen sind möglich.

    NEU: Gasspeicherumlage nach § 35e EnWG

    Mit dem novellierten Energiewirtschaftsgesetz werden in Deutschland erstmals verpflichtende Füllstandsvorgaben für Gasspeicherumlagen gesetzlich festgelegt. Für die Einhaltung der Füllstandsvorgaben ist Trading Hub Europe verantwortlich. Mit den dabei entstehenden Kosten wird die Gasspeicherumlage berechnet, sie beläuft sich auf 0,059 ct/kWh. Laufzeit: bis 31.03.2025, regelmäßige Anpassungen sind möglich.

    Bilanzierungsumlage

    Die für den deutschen Gasmarkt zuständige Trading Hub Europe (THE) erhöht die bereits bestehende Bilanzierungsumlage. Die Bilanzierungsumlage erhöht sich für SLP-Erdgaskunden von aktuell 0,00 auf 0,57 ct/kWh und für rLM-Erdgaskunden auf 0,39 ct./kWh.

    Konvertierungsumlage

    Für die Konvertierung von H-Gas nach L-Gas gibt es eine Erhöhung der Konvertierungsumlage von 0,00 auf 0,038 ct./kWh.

    In Summe ergeben sich somit Umlagenerhöhungen um 3,086 ct/kWh für SLP-Kunden bzw. 2,906 ct/kWh für rLM-Kunden.

    Alle Umlagen sind momentan zzgl. 19% MwSt. Die Bundesregierung hat angekündigt, den Mehrwertsteuersatz auf Erdgas auf 7% abzusenken, und zwar für die Laufzeit der Gasbeschaffungsumlage, also bis Ende März 2024.

    Wie alle staatlichen Abgaben, Steuern und Umlagen wird badenova die Umlagen gemäß der vertraglichen Vereinbarung als neuen allgemeinen Preisbestandteil eins zu eins an alle Geschäftskunden weitergeben. Die beiden neuen Umlagen werden als neue Preisbestandteile separat auf Ihrer Rechnung aufgeführt.

    • Bei Kunden mit SLP-Zähler (ohne registrierende Leistungsmessung) werden die Kosten durch die Jahresverbrauchsabrechnung weitergegeben. Sie können uns gern den Zählerstand zum 30.09.2022 mitteilen, um den Verbrauch genau abzugrenzen. Sollten Sie keine weiteren Informationen von uns erhalten, bleiben Ihre Abschlagsbeträge bestehen.
    • Bei Kunden mit rLM-Zähler (registrierende Leistungsmessung) werden die Kosten direkt mit der monatlichen Abrechnung weitergegeben; erstmalig mit der Oktober-Rechnung, die Sie im November 2022 erhalten.

    Umlagen-Änderungen in der Übersicht:

      Bis 30. September 2022 Ab 01. Oktober 2022
    Gasbeschaffungsumlage - 2,419 ct/kWh
    Gasspeicherumlage - 0,059 ct/kWh
    SLP Bilanzierungsumlage 0 Euro/MWh 0,57 ct/kWh
    rLM Bilanzierungsumlage 0 Euro/MWh 0,39 ct/kWh
    Konvertierungsumlage 0 Euro/MWh 0,038 ct/kWh
    Newsletter vom 01.06.2022

    Strompreis sinkt um abgeschaffte EEG-Umlage

    badenova gibt die Reduzierung 1:1 weiter

    Am 1. Juli 2022 wird die EEG-Umlage, auch Ökostrom-Umlage genannt, zunächst befristet bis Ende Dezember 2022 auf 0 ct/kwh gesenkt. Ab Januar 2023 erfolgt dann eine komplette Abschaffung. Dies wurde vom Gesetzgeber so beschlossen und badenova gibt die sich daraus ergebende Entlastung von 3,723 Cent pro Kilowattstunde (netto) selbstverständlich an ihre Kunden weiter.

    Ziel der EEG-Umlagen-Senkung ist es, so die Bundesregierung, Stromkunden bei den Energiekosten spürbar zu entlasten. Tatsächlich hat die öffentliche Hand sehr großen Einfluss auf die Endkundenpreise von Strom und Gas. badenova begrüßt daher den Wegfall der EEG-Umlage in der zweiten Jahreshälfte 2022. So kann zumindest ein Teil der massiv gestiegenen Beschaffungskosten für Energie aufgefangen werden.

    badenova senkt den Strompreis zum 1. Juli 2022, ohne dass Kunden dafür aktiv werden müssen. Damit die Preissenkung für SLP-Kunden stichtagsgenau bei der Abrechnung berücksichtigt werden kann, wird der Verbrauch zum 1.7.22 entweder systemisch von badenova abgegrenzt oder der Kunde meldet seinen Zählerstand zum 30.06.22. Bei RLM-Kunden wird dieser automatisch übermittelt.

    Sie sehen: badenova ist Ihr zuverlässiger Partner auch in turbulenten Zeiten, wie wir sie derzeit erleben.

    Haben Sie Fragen? Dann melden Sie sich sehr gern unter Tel. 0761 279 3456 oder per Mail an geschaeftskunden@badenova.de.

    Hilfe für die Ukraine

    Auf dem Betriebsgelände in Freiburg haben die Stadt Freiburg und badenova ein Sammellager für Sachspenden eingerichtet, die für Freiburgs ukrainische Partnerstadt Lviv gedacht sind. Was provisorisch eingerichtet worden ist, um schnell Hilfe leisten zu können, wurde nun logistisch professionalisiert.

    Um die Ukrainerinnen und Ukrainer mit allen wichtigen Hilfsgütern zu unterstützen, hat die Stadt Freiburg gemeinsam mit badenova ein Sammellager auf dem Betriebsgelände errichtet. Der Krisenstab hatte dies schon im März beschlossen. Die zuerst provisorisch errichtete Sammelstelle auf dem Mitarbeitendenparkplatz wurde nun professionalisiert. Auf dem abgesperrten Bereich wurde inzwischen ein Zelt aufgebaut, in dem die Hilfsgüter zwischengelagert werden. Zudem wurde auch Strom verlegt, um eine Beleuchtung und den Betrieb elektronischer Geräte zu ermöglichen.

    Spender und Spenderinnen können dort Güter wie beispielsweise Langzeitnahrung, Medikamente, Bekleidung oder auch Hygieneprodukte abgeben. Durch zahlreiche Spenden konnte bereits am 15. März ein Transporter beladen werden und in die ukrainische Stadt Lviv aufbrechen. Von dort werden auch weitere Städte wie zum Beispiel Obrosyne, eine Gemeinde in der Nähe von Lviv, beliefert. In Obrosyne wurde eine Notunterkunft für die steigende Anzahl an Binnenvertriebene und die Versorgung von Kriegsopfern eingerichtet.

    Newsletter vom 10.12.2021

    Die Preisrallye geht weiter

    Entwicklung der Strompreise

    Preisentwicklung Strom Stand: 12.2021
    Strom Frontjahr 01.2021 – 12.2021 | Quelle: Refinitiv Eikon 09.12.2021

    Das vierte Quartal 2021 zeigt sich bisher äußerst volatil. Nach einer massiven Preisrallye Anfang Oktober und einer starken Korrektur folgte eine Seitwärtsphase, die von einer enormen Schwankungsbreite geprägt war. Seit Mitte November beobachten wir jedoch wieder kontinuierlich steigende Preise. So handelt das Strom Base Kalenderjahr 2022 aktuell über der Marke von 180 €/MWh.

    Entwicklung der Gaspreise

    Erdgas Preisentwicklung Stand: 09.12.2021
    Erdgas THE Frontjahr 01.2021 – 10.2021 | Quelle: Refinitiv Eikon 09.12.2021

    Die Stimmung an den europäischen Gasmärkten ist weiterhin angespannt. Dies zeigt sich an Spot-Preisen (für die Lieferung am Folgetag) zwischen 90€/MWh und 105€/MWh und beachtlichen Preisschwankungen am Terminmarkt. Aktuell notiert das CAL22 im Marktgebiet THE knapp über der Marke von 70€/MWh.

    Nachfrageseitig lassen sich für die hohen Notierungen folgende Gründe nennen: Eine hohe Nachfrage am kurzen Ende aus dem Kraftwerkssektor zur Kompensation von niedriger Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien. Außerdem niedrige Füllstände der Erdgasspeicher in Europa als Folge einer langen Kälteperiode zu Beginn des Jahres 2021. Aktuell sind die deutschen Erdgasspeicher noch zu etwas 60% gefüllt, wobei täglich ausgespeichert wird. Außerdem sorgen kühle Temperaturen für erhöhten Heizbedarf. Angebotsseitig werden die Preise durch mäßige LNG-Lieferungen unterstützt. Des Weiteren sorgen Nicht-Buchungen von zusätzlichen Transportkapazitäten durch den russischen Konzern Gazprom für Unsicherheit über das zukünftige Gasangebot. Die angespannte Marktsituation wird weiter befeuert durch die schwindende Aussicht auf zusätzliche Gaslieferungen durch Nord Stream 2. Der Beginn der Belieferung bleibt weiterhin unklar. Aktuell wird mit der Inbetriebnahme der NS2 Pipeline nicht vor Herbst 2022 gerechnet. Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine könnten die Inbetriebnahme nochmals verzögern oder sogar verhindern, sollte sich die Politik entschließen, Sanktionen gegen Russland zu verhängen.

    Marktübersicht Strom, Erdgas, Kohle und CO2-Zertifikate

    Prozentuale Preisentwicklung Stand: 09.12.2021
    Prozentuale Änderung seit Jahresbeginn Strom, Erdgas, Kohle und CO2 Zertifikate | Refinitiv Eikon 09.12.2021

    Die zugrunde liegende Situation hat sich etwas verändert, jedoch nicht entspannt. Die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise setzt sich weltweit fort. Doch die Entdeckung der neuen Omikron Variante des Corona-Virus könnte die Erholung der Weltwirtschaft verlangsamen. Deutlich wurde dieses Potential bei einem Blick auf die Rohölmärkte, die in den letzten Wochen erhebliche Kursverluste hinnehmen mussten. Diese Effekte wurden noch verstärkt durch die Ankündigung der USA, strategische Ölreserven am Markt zu verkaufen und der OPEC+, ihre Fördermengen zu erhöhen. Auch am Kohlemarkt konnte man einen Abverkauf beobachten Dieser wurde befeuert durch die Ankündigkung Chinas, Kohleimporte zu reduzieren.

    Trotz dieser zwei bearishen Fundamentals steigen in Deutschland die Strompreise für eine Baseload-Lieferung im Kalenderjahr 2022. Ein Grund hierfür ist die moderate Windstromverfügbarkeit. Stark steigende Preise für CO2 verteuern die Verstromung fossiler Brennstoffe und treiben so die Preise am Strommarkt. Für weitere Unterstützung sorgen hohe und weiter steigende Erdgaspreise. Zusammenfassend kann man vermuten, dass eine Entspannung der Energiemärkte - sowohl Gas als auch Strom - aktuell nicht absehbar ist.

    Dieser Bericht soll lediglich die aktuelle Situation beschreiben und stellt keineswegs eine Handlungsempfehlung dar.

    Newsletter vom 22.10.2021

    Energiemärkte weiterhin im Höhenflug

    Entwicklung der Strompreise

    Strom Frontjahr 01.2021 – 10.2021 | Quelle: Refinitiv Eikon 22.10.2021

    Das vierte Quartal 2021 beginnt gleich in der ersten Handelswoche mit einer der stärksten Kursbewegungen, die der Strommarkt wohl je gesehen hat. Nach einem Anstieg auf bis zu 177 €/MWh notiert das CAL22 aktuell bei 120 €/MWh.

    An der zugrunde liegenden Situation hat sich nicht viel geändert: Die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise setzt sich weltweit fort. Niedrige Zinsen und staatliche Konjunkturprogramme begünstigen diese Entwicklung. Als Folge steigt die Nachfrage nach Rohstoffen und Energie. Demgegenüber steht eine angebotsseitige Knappheit von Primärenergieträgern wie Kohle oder Gas, welche die Stromproduktion aus konventionellen Kraftwerken verteuern. Auch eine moderate Windstromverfügbarkeit sorgt für feste Preise.

    Zudem sorgen bei vielen Marktteilnehmern ausgereizte Handelslimite für eingeschränkte Liquidität und damit zu erhöhter Volatilität an den Märkten.

    Entwicklung der Gaspreise

    Erdgas THE Frontjahr 01.2021 – 10.2021 | Quelle: Refinitiv Eikon 22.10.2021

    Auf dem europäischen Gasmarkt herrscht große Nervosität. Dies zeigt sich an Spot-Preisen von zeitweise deutlich über 100 €/MWh und massiven Preisschwankungen am Terminmarkt. Aktuell notiert das CAL22 im Marktgebiet THE knapp unter der Marke von 55€/MWh.

    Nachfrageseitig lassen sich für die hohen Notierungen folgende Gründe anführen: Eine hohe Nachfrage am kurzen Ende aus dem Kraftwerkssektor zur Kompensation von niedriger Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien. Außerdem niedrige Füllstände der Erdgasspeicher in Europa als Folge einer langen Kälteperiode zu Beginn des Jahres 2021. Angebotsseitig werden die Preise durch geringe LNG-Lieferungen unterstützt. Außerdem sorgen Nicht-Buchungen von zusätzlichen Transportkapazitäten durch den russischen Konzern Gazprom und Förderungsausfälle in Norwegen für Unsicherheit über das zukünftige Gasangebot. Die angespannte Marktsituation lässt sich von der Aussicht auf zusätzliche Gaslieferungen durch Nord Stream 2 nicht beruhigen, zumal der Beginn der Belieferung weiterhin unklar bleibt. Zusammenfassend kann man vermuten, dass eine Entspannung der Energiemärkte, sowohl für Gas als auch Strom, aktuell nicht absehbar ist.

    Dieser Bericht soll lediglich die aktuelle Situation beschreiben und stellt keineswegs eine Handlungsempfehlung dar.

    Prozentuale Änderung seit Jahresbeginn Strom, Erdgas, Kohle und CO2 Zertifikate | Refinitiv Eikon 22.10.2021

    EEG-Umlage sinkt ab Januar 2022

    Die EEG-Umlage sinkt im Kalenderjahr 2022 um 2,8 ct/kWh von derzeit 6,5 ct./kWh auf 3,723 ct/kWh (-43%). Dies gaben die Übertragungsnetzbetreiber am 15.10.21 bekannt.

    Damit liegt die EEG-Umlage auf dem niedrigsten Stand seit 10 Jahren.

    Hauptgrund für den starken Rückgang der EEG-Umlage sind die deutlich gestiegenen Börsenstrompreise. Die hierdurch steigenden Vermarktungserlöse für den Erneuerbaren Strom reduzieren den Förderbedarf erheblich. Der zusätzliche Förderbedarf von neuen EEG-Anlagen ist dadurch vernachlässigbar gering. Wie im vergangenen Jahr wird die Umlage auch durch einen Bundeszuschuss gesenkt, dieser wird aus den Einnahmen der CO2-Bepreisung finanziert.

    badenova Energieportal für Unternehmen

    Mit unserer NEUEN Energiemanagement-Software haben Sie Ihren Energieverbrauch immer im Blick. Dank der Visualisierung Ihrer Lastgänge und Lastgangsspitzen erkennen und überwachen Sie Unregelmäßigkeiten im Energiebezug.

    Seit August 2021 gibt es neue Funktionen, die Ihnen noch gezieltere und genauere Analysen Ihres Energieverbrauchs ermöglichen.

      • Mit der flexiblen Analyse können Sie spartenübergreifend Zeitreihen analysieren - inkl. Vergleich zur Vorperiode und schnellem Zugriff auf Untermesspunkte.
    • Mit dem Tagesprofilvergleich können Sie Lastgänge jedes einzelnen Tages über einen festgelegten Zeitraum darstellen und je nach Wochentag filtern oder farblich markieren, um Ausreißer z.B. am Wochenende zu erkennen.
    • Mit dem Soll-Ist-Vergleich können Sie Soll-Werte (z.B. 50 % Einsparung ggü. dem Vorjahr) definieren. Zur Überprüfung der Zielerreichung werden Unter- und Überschreitungen des Ist-Werts in der Analyse farblich hervorgehoben.
    • Mithilfe des Sankey-Diagramms können Sie Energieflüsse spartenübergreifend über verschiedene Unternehmenshierarchiestufen darstellen.

    Ferner gibt es eine neue Benutzerführung im Responsive Design und ein anpassbares Dashboard:

    • Egal, auf welchem Endgerät Sie das Portal nutzen, ist eine optimale Bedienung gegeben.
    • Das anpassbare Dashboard lässt sich auf individuelle Bedürfnisse anpassen: Komponenten können beliebig entfernt, hinzugefügt und platziert werden.
    • Durch die neuen Icons finden Sie sich noch leichter und intuitiv zurecht.

    Sie wollen mehr über das badenova Energieportal erfahren? Sprechen Sie uns einfach an. Wir beraten Sie gerne!

    Newsletter vom 09.08.2021

    Energiemärkte weiterhin im Aufwärtstrend

    Entwicklung der Strompreise

    Candlestick Chart Strom Frontjahr (rollierend) 01.2021 – 08.2021 | Quelle: Refinitiv Eikon 04.08.2021

    Zu Beginn der zweiten Jahreshälfte 2021 ist der Aufwärtstrend des Stromkontraktes für die Lieferung im Kalenderjahr 2022 ungebrochen. Aktuell notiert das CAL22 bei 78,85 €/MWh und damit im Bereich des diesjährigen Höchststands.

    Hintergrund: Die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise setzt sich weltweit fort. Niedrige Zinsen und staatliche Konjunkturprogramme begünstigen diese Entwicklung. Als Folge steigt die Nachfrage nach Rohstoffen und Energie. Demgegenüber steht eine angebotsseitige Knappheit von Primärenergieträgern wie Kohle oder Gas. Auch die strengeren Klimaziele der EU tragen in Form von höheren CO2 Preisen zur Verteuerung der Stromproduktion bei.

    Prozentuale Änderung seit Jahresbeginn Strom, Erdgas, Kohle und CO2 Zertifikate | Quelle: Refinitiv Eikon 04.08.2021
    Strom Spot vs. Frontjahr (rollierend) 2019 - 2021 | Refinitiv Eikon 04.08.2021

    Auch die Strom-Spotpreise handeln auf hohem Niveau, im Bereich von 90 €/MWh, jedoch mit einer wesentlich größeren Schwankungsbreite im Vergleich zu den Terminprodukten. Als Grund hierfür sehen wir die schwache Einspeisung aus erneuerbaren Energien, vor allem Wind. Diese muss nun durch teurere konventionelle Kraftwerke, wie Kohle oder Gas ersetzt werden.

    Entwicklung der Gaspreise

    Erdgas TTF Frontjahr (rollierend) 01.2021 – 08.2021 | Quelle: Refinitiv Eikon 04.08.2021

    Der im November 2021 begonnene Aufwärtstrend des Gaskontraktes für die Lieferung im Kalenderjahr 2022 ist weiterhin intakt bzw. hat sich sogar beschleunigt. Aktuell notiert das CAL22 knapp über der Marke von 30,00 €/MWh.

    Nachfrageseitig lassen sich für die hohen Notierungen folgende Gründe anführen: Eine hohe Nachfrage am kurzen Ende aus dem Kraftwerkssektor zur Kompensation von niedriger Strom-einspeisung aus erneuerbaren Energien. Außerdem, niedrige Füllstände der Erdgasspeicher in Europa als Folge einer langen Kälteperiode zu Beginn des Jahres 2021. Auch die Lockerung von Corona-Beschränkungen in Europa wirken sich positiv auf die Gasnachfrage aus. Angebotsseitig werden die Preise durch geringe LNG-Lieferungen unterstützt. Diese resultieren aus einer Hitzewelle in Asien welche die Gasverstromung zur Deckung des erhöhten Strombedarfs durch Klimaanlagen steigen lässt und so die Gaspreise dort von Rekordhoch zur Rekordhoch treibt.

    Außerdem sorgen nicht-Buchungen von Transportkapazitäten durch den russischen Konzern Gazprom und Förderungsausfälle in Norwegen für Unsicherheit über das zukünftige Gasangebot. Dieser Situation entgegen steht die nun zu ca. 99% fertiggestellte Pipeline Nordstream 2. Sie könnte schon Ende dieses Jahres oder zu Beginn des nächsten Jahres ans Netz gehen. Ob das Szenario allerdings eintritt hängt unter anderem vom Ausgang der Bundestagswahl und den weiteren politischen Entwicklungen in der Ukraine ab. Die angespannte Marktsituation lässt sich von dem Ausblick auf zusätzliche Gaslieferungen durch Nord Stream 2 nicht beruhigen. Zusammenfassend kann man vermuten, dass eine Entspannung der Energiemärkte, sowohl Gas als auch Strom aktuell nicht absehbar ist.

    Dieser Bericht soll lediglich die aktuelle Situation beschreiben und stellt keineswegs eine Handlungsempfehlung dar.

    Redispatch 2.0

    Bis zum 1.10.2021 müssen Betreiber von Stromerzeugungsanlagen die Vorgaben zum Redispatch aus dem Netzausbau-beschleunigungsgesetz (NABEG) umsetzen. Künftig werden nicht nur konventionelle Kraftwerke mit einer Leistung über 10 MW zur Beseitigung von Netzengpässen genutzt, sondern es werden alle Anlagen bereits ab 100 kW – inkl. KWK und EE-Anlagen – in den Redispatch 2.0 einbezogen.

    Anlagenbetreiber nehmen zunächst die Marktrollen des Einsatzverantwortlichen (EIV) und des Betreibers der technischen Ressource (BTR) wahr, wobei je Marktrolle eine Marktpartner-ID beim BDEW beantragt werden kann. Anlagen, die von Redispatch 2.0-Massnahmen betroffen sind, werden entsprechend den entgangenen Einnahmen, zusätzlichen Aufwendungen und ersparten Aufwendungen entschädigt.

    NEU bei badenova:
    Im Rahmen unseres neuen Dienstleistungspakets zu Redispatch 2.0 können wir Ihnen große Teile der Pflichten aus den neuen Marktrollen EIV und BTR abnehmen, insofern Sie badenova-Kunde sind oder in der Regelzone Transnet BW liegen. Sprechen Sie uns gern dazu an!

    Newsletter vom 26.04.2021

    Erwartetes Wirtschaftswachstum treibt die Preise der Rohstoffmärkte an

    Entwicklung der Strompreise

    Quelle: Marktdaten der Syneco Trading GmbH

    Mit Beginn der Corona Pandemie im April 2020 brachen die Terminmarktpreise für das Kalenderjahr 2022 und 2023 stark ein. Die genannten Forward-Produkte notierten deutlich unter 40 EUR/MWh. Danach bewegten sich die Preise seitwärts zwischen ca. 40 und 48 EUR/MWh. Diese Seitwärtsphase wurde dann ab Dezember bzw. im Januar mit einem Ausbruch über die 50 EUR/MWh-Marke verlassen und ging über in einen Trend mit steigenden Preisen, der zum aktuellen Zeitpunkt noch weiter intakt ist.

    Für diese Preissteigerungen lassen sich mehrere Gründe anführen: Seit Dezember/Januar, mit der Zulassung der ersten Impfstoffe, begannen die Preise für Rohstoffe wie z.B. Öl, Kohle und Gas, aber auch wie in vorgenannter Grafik ersichtlich, die Strompreise stark anzusteigen. Ein weiterer Treiber für steigende Strompreise sind die für die Produktion von Strom benötigten Verschmutzungsrechte (EUAs), deren Preise sich ebenfalls in einem starken Aufwärtstrend befinden. Sicherlich ist hier der größte Preistreiber die Hoffnung, dass sich die weltweite Wirtschaft nach der Corona-Pandemie stark erholen wird. Der Trend steigender Commodities, und somit auch der Strompreise, ist aus aktueller Sicht noch intakt.

    Entwicklung der Gaspreise

    Quelle: Marktdaten der Syneco Trading GmbH

    Die aktuellen Spot-Markt-Preise im Marktgebiet NCG-H notieren aktuell bei über 21 EUR/MWh. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lagen die Preise Mitte April bei ca. 8 EUR/MWh. Dieser Preisanstieg lässt sich sowohl von der Nachfrageseite aufgrund der wirtschaftlichen Erholung als auch mit dem überdurchschnittlich kalten Winter 20/21 begründen. Die aktuellen Gas-Speicherfüllstände in Deutschland betragen aktuell nur noch ca. 25%, im Vergleich dazu waren die Gasspeicher letztes Jahr mit ca. 66% noch gut gefüllt. Das Füllen der Gasspeicher im kommenden Sommer wird weiterhin die hohen Preise im Spot unterstützen.

    Analog zu den Terminkontrakten im Strom ist auch bei Erdgas nach dem Tief mit Beginn der Corona-Pandemie eine Phase eingetreten, in der die Preise zwischen 14 und 16 EUR/MWh pendelten. Leicht zeitversetzt zum Strom begann auch hier der Preisanstieg, der bis heute andauert. Sicherlich ist auch hier, analog der Strom-Terminquotierungen, der größte Preistreiber die Hoffnung, dass sich die weltweite Wirtschaft nach der Corona-Pandemie stark erholen wird. Der Trend steigender Gas-Preise ist auch hier noch voll intakt.

    Newsletter vom 17.12.2020

    Neues Produkt „business Ökogas PUR“

    Mit dem neuen Produkt "business Ökogas PUR" bieten wir unseren Geschäftskunden die Möglichkeit, die durch den Erdgasverbrauch entstehende CO2-Emission zu kompensieren. In diesem Zusammenhang wird nicht nur der Bezug, sondern auch die komplette Vorkette, wie Förderung, Transport und Verbrennung von Erdgas berücksichtigt. Mit dem neuen Tarif unterstützen Sie nachhaltige Projekte zur CO2-Vermeidung.

    Gewährleistet wird dies durch das System der Verified-Emission-Reduction-Zertifikate (VERs). badenova erwirbt für Sie Zertifikate in Höhe der durch Ihren Erdgasverbrauch entstehenden CO2-Emissionen. Die Zertifikate entsprechen dem Verified Carbon Standard (VCS), einem globalen Standard zur Validierung und Verifizierung von freiwilligen Emissionsminderungen. Emissionsminderungen aus diesen VCS-Projekten müssen: real, messbar, permanent, zusätzlich von unabhängigen Dritten geprüft, einzigartig, transparent und konservativ berechnet sein. Gemessen am weltweiten CO2-Reduktionsvolumen ist der VCS der wichtigste Standard für den freiwilligen Ausgleich von CO2-Emissionen.

    Newsletter vom 09.07.2020

    Entwicklung Spotmarktpreise Strom

    Seit dem deutlichen Anstieg der Festpreise für Strom im Laufe des Jahres 2018 nutzen viele unserer Kunden die Möglichkeiten der Spotmarktbeschaffung.

    Bereits 2019 lagen die Verbraucher mit dieser Beschaffungsstrategie richtig: Der durchschnittliche Preis am Spotmarkt lag bei 3,767 ct/kWh (Baseload).

    Im laufenden Jahr 2020 lässt sich nun eine interessante Entwicklung beobachten. In den ersten 6 Monaten diesen Jahres war der Beitrag der erneuerbaren Energie zum deutschen Strommix überdurchschnittlich hoch. Insbesondere die Erzeugung von Wind- und Solarkraftwerken war wegen der Wetterbedingungen begünstigt. Gleichzeitig sank die Energienachfrage aufgrund der Auswirkungen der Conora Pandemie in Deutschland deutlich. Der dadurch entstehende Angebotsüberhang an der EPEX Spot führte zu drastisch sinkenden Stundenpreisen. Der 21. April markiert hierbei einen bemerkenswerten Rekord: Zum ersten Mal überhaupt lag der durchschnittliche Preis an einem Werktag unter Null; in diesem Fall bei – 1,615 ct/kWh. Im Durchschnitt der ersten 6 Monate 2020 lag der Spotpreis somit bei 2,342 ct/kWh.

    Auch wenn nicht zu erwarten ist, dass die Preise auf diesem extrem niedrigen Niveau verharren, so lässt sich doch mutmaßen, dass wir Ende 2020 auf ein insgesamt günstiges Jahr auf dem Spotmarkt zurückblicken werden.

    Entwicklung Festpreise Gas

    Marktdaten der Syneco Trading GmbH

    Nach dem Höhenflug der Gaspreise in den Jahren 2018 und 2019 hat zum Anfang des Jahres 2020 eine deutliche Gegenbewegung eingesetzt. Die Preise für die Lieferjahre 2021 und 2022 sind seit Januar regelrecht abgestürzt.


    Mehrere Gründe lassen sich für diese Entwicklung anführen:

    Nach dem milden Winter sind die Gasspeicher in Europa mit einem Füllstand von knapp 66 Prozent nach wie vor überdurchschnittlich gefüllt. Der Nachfragerückgang aus der coronagebeutelten Industrie hat den Trend zusätzlich verstärkt. Ein extrem niedriger Ölpreis sowie eine deutlich geringere Stromnachfrage verschiebt die Überversorgung am Gasmarkt immer weiter nach hinten. Der Preis für das Frontjahr ist aktuell so niedrig wie seit 10 Jahren nicht. Für die Verbraucher bietet sich dadurch wieder die Gelegenheit zu langfristigen Festpreisverträgen.


    Newsletter vom 18.03.2020

    Wir sind für Sie da!

    Aufgrund der aktuellen Ereignisse möchten wir Ihnen versichern, dass unser Geschäftskundenvertrieb weiterhin uneingeschränkt für Sie da ist. Wir setzen alles daran, Ihnen in den nächsten Wochen einen zuverlässigen Service zu gewährleisten. Ihre Sicherheit und die unserer Mitarbeiter hat hierbei oberste Priorität, d.h. wir werden Kundenbesuche auf Telefon- und Webkonferenzen umstellen.

    Ihre persönlichen Kundenbetreuer erreichen Sie unter den Ihnen bekannten Direktdurchwahlen oder über unsere Geschäftskunden-Hotline 0761 279 3456 (09.00 – 16.00 Uhr) sowie per Mail an geschaeftskunden@badenova.de.

    Leider kann es auch bei uns zu längeren Wartezeiten bzw. Antwortzeiten kommen.Wir danken Ihnen im Voraus für Ihr Verständnis.

    Weitere Informationen zur Pandemie-Vorsorge von badenova finden sie hier.


    Newsletter vom 17.12.2019

    Anstieg der Netzentgelte ab 2020

    Umlagen und Abgaben machen heute bereits circa 75% des Strompreises aus. 2020 werden vor allem die Nutzungsentgelte stärker ansteigen als im Jahr 2019 – ein Trend, der sich laut Prognosen in den kommenden Jahren spürbar fortsetzen wird.

    Auslöser ist das seit dem 25.01.2017 erlassene Netzentgeltmodernisierungsgesetz (NEMoG) mit dem Ziel die Netznutzungsentgelte der Übertragungsnetzbetreiber nicht nur einheitlich, sondern auch in ihrer Höhe mittelfristig zu stabilisieren. Dies ist nötig um den gesteckten Zielen zur Reduzierung des CO² Ausstoßes in der Energieerzeugung gerecht zu werden. Mit den Netzentgelten wird der Netzausbau für die zukünftigen Generationen gesichert, damit ausreichend Strom aus erneuerbarer Energie den Bedarf abdecken kann. Gerade die Industrie im Südwesten Deutschlands ist auf die Windenergie aus dem Norden angewiesen, dies fordert einen stetigen und sicheren Ausbau der Übertragungsnetze.

    Was bedeutet dies für 2020 und die kommenden Jahre?

    Bis Dato wurde ein überwiegender Teil der Kosten für die Netznutzungsentgelte von Übertragungsnetzbetreibern im Norden Deutschlands, damit von dessen Verteilnetzbetreibern und letztlich vom Verbraucher getragen. Diese Angleichung wird voraussichtlich bis ins Jahr 2023 anhalten, um stufenweise einer Gleichstellung der Strommärkte gerecht zu werden. Somit leistet jeder Stromverbraucher in Deutschland einen Beitrag zur Reduzierung des CO²-Ausstoßes und zur Modernisierung des Stromnetzes.

    Newsletter vom 17.12.2019

    Ökostrom selbst erzeugen und nachhaltig handeln

    200.000 kWh Strom im Jahr selbst produzieren - mit badenova als Partner gelingt die Planung und Umsetzung auch großer Projekte zur Produktion von eigenem Ökostrom ohne Probleme. Bestes Beispiel: die neue PV-Anlage des Auggener Winzerkellers.

    Mit tatkräftiger Unterstützung von badenova wurde diese im Juli 2019 in Betrieb genommen. Auf einer mehr als 1.000 m² großen Photovoltaikanlage erzeugt das Unternehmen eigenen Strom mit einer Leistung von 204,16 kWp und realisiert CO²-Einsparungen in Höhe von über 100 Tonnen pro Jahr."Wir erzeugen nicht nur Wein, sondern auch Strom" so Herr Basler Geschäftsführer des Auggener Winzerkellers.

    Gerne unterstützen wir auch Sie bei der Planung und Realisierung Ihrer PV-Großanlage. Weitere Informationen finden Sie hier oder gerne per E-Mail an sonnenkombi@badenova.de.